Filme

Der erste Sisi-Film war ein Stummfilm (Kaiserin Elisabeth von Österreich). Er wurde 1920 von Regisseur Rolf Raffé an Originalschauplätzen gedreht. Hauptdarstellerin war Carla Nelsen. Am Drehbuch sowie bei der Erwirkung der Drehgenehmigungen war auch Gräfin Marie Louise von Larisch-Wallersee beteiligt, die damals bereits 62 Jahre alt war, aber gleichwohl ihre eigene Rolle spielte, obwohl die Darstellerin ihrer Tante Elisabeth im Film entsprechend den historischen Tatsachen erst 23 Jahre alt war. Ein Szenenfoto aus diesem Film – Elisabeth auf dem Totenbett - wurde jahrzehntelang von der Österreichischen Staatsdruckerei als Ansichtskarte vervielfältigt und verkauft und vom Porträtarchiv der Nationalbibliothek als Original für Biographien weitergegeben. Erst 1979 deckte die Autorin Brigitte Sokop (Jene Gräfin Larisch … Vertraute der Kaiserin – Verfemte nach Mayerling, Böhlau 1985, 4. Aufl. 2006) diesen Irrtum auf.

1931 erschien der Film Elisabeth von Österreich mit Lil Dagover in der Titelrolle. In anderen frühen Filmen der 1920er und 1930er Jahre war Elisabeth aber meist eine Nebenfigur, als Frau von Kaiser Franz Joseph oder als Mutter von Kronprinz Rudolf.


Mit Hubert und Ernst Marischkas Singspiel Sissi (Musik von Fritz Kreisler) von 1932 wurde das Leben der Kaiserin in den Mittelpunkt der Erzählung gestellt. Eine Sissi dieser Art war Paula Wessely.

Die erste filmische Bearbeitung des Singspiels übernahm Josef von Sternberg, der Regie bei dem Streifen The King Steps Out von 1936 führte. Die populäre Opernsängerin Grace Moore spielte die Hauptrolle der Cissy. Der Film war leidlich erfolgreich, blieb jedoch bis zur Trilogie aus den 1950ern eher die Ausnahme, da er die Kaiserin als jung und lebenslustig darstellte.

Jean Cocteau nahm sich der dunklen Seiten ihres Charakters in seinem Stück L’Aigle aux deux Têtes (dt. Der Doppeladler) an. Als Ende der 1940er Jahre Pläne zur Verfilmung anstanden, war Greta Garbo für die Hauptrolle vorgesehen. Die Produktion war schon relativ weit fortgeschritten, als am Ende das Geld ausging.

Im deutschsprachigen Raum ist das Bild der Kaiserin Elisabeth geprägt durch die Filme der Sissi-Trilogie mit Romy Schneider in der Hauptrolle, 1955, 1956 und 1957. Ein Zusammenschnitt aller drei Filme wurde unter dem Titel Forever My Love 1962 in den englischsprachigen Verleih gebracht, die Resonanz war insgesamt verhalten.

Als einzige kongeniale Freundin des Märchenkönigs Ludwig II. wurde Elisabeth 1955 durch die Schauspielerin Ruth Leuwerik in Helmut Käutners Monumentalfilm Ludwig II. – Glanz und Ende eines Königs dargestellt. Ebenfalls im Jahr 1955 war in einer Nebenrolle des Films Königswalzer in Gestalt von Linda Geiser eine noch unverheiratete Sisi zu sehen.

1972 trat Romy Schneider noch einmal als Kaiserin Elisabeth in Ludwig II. von Luchino Visconti auf. Dort entwirft sie das realistischere Bild einer kapriziösen, distanzierten Elisabeth, die mit der „Sissi“ aus den 1950er Jahren nichts mehr gemein hatte.

Etwas am Rande trat Elisabeth in mehreren Filmen auf, die das Schicksal ihres Sohnes Kronprinz Rudolf in den Mittelpunkt stellten. In dem Film Mayerling von 1936 wurde sie von Gabrielle Dorziat verkörpert, in dem gleichnamigen Film von 1968 von Ava Gardner. In Kronprinz Rudolfs letzte Liebe von 1956 spielte wieder Lil Dagover die vergrämte Kaiserin, in der gleichnamigen Fernsehproduktion (auch Kronprinz Rudolf) von 2006 Sandra Ceccarelli.

Eine etwas ungewohnte Sisi zeigten die Filme Sissy – Beuteljahre einer Kaiserin von Walter Bockmayer aus dem Jahre 1989 und die Filmsatire Sisi und der Kaiserkuß aus dem Jahre 1991, wo Vanessa Wagner ihre Rolle übernahm. 1998 wurde die Serie Sissy – Die Prinzessin erstmals im deutschen Fernsehen ausgestrahlt. Sie zeigt die Geschichte der Sisi auf eine stark veränderte Weise, für Kinder aufbereitet und mit Happy End. 2007 kam Lissi und der wilde Kaiser von Michael „Bully“ Herbig in die Kinos, der laut seinem Schöpfer eine Hommage an die Sissi-Filme sein soll.

2009 drehte der österreichische Regisseur Xaver Schwarzenberger einen neuen Film mit dem Titel Sisi mit Cristiana Capotondi in der Titelrolle.[5] 2012 kam der Film Sisi - und ich erzähle euch die Wahrheit in die Kinos.




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